Compact with Africa – gemeinsam neue Perspektiven schaffen

Die Reformpartnerschaft „Compact with Africa“ setzt sich zum Ziel, die Rahmenbedingungen für private Investitionen in Afrika zu verbessern und Arbeitsplätze zu schaffen. Dabei verfolgt sie einen Win-Win Ansatz: Während afrikanische Partnerländer wirtschaftliche Reformen durchführen, setzen sich die G20 für einen Zuzug an Investoren ein.

Der BDI sieht im Compact with Africa eine Chance, die aktuellen wirtschaftspolitischen Dynamiken Afrikas positiv zu nutzen. Denn afrikanische Märkte wie Ghana, Côte d’Ivoire, Äthiopien, Kenia und Ruanda bergen großes Wachstumspotential, ihr Mittelstand wächst und mit ihm eine innovative, digital geprägte Gesellschaft. Gleichzeitig bleiben selbst in den afrikanischen Wachstumslokomotiven die Herausforderungen hoch. An erster Stelle steht dabei die rasant wachsende Bevölkerung, mit der die ökonomischen Wachstumsraten nicht Schritt halten können. Bereits heute ist die Bevölkerung Afrikas mit durchschnittlich 25 Jahren die jüngste weltweit und bis zu 45% haben keine Arbeit. Laut UN Berechnungen wird sich die Bevölkerung auf dem afrikanischen Kontinent bis 2050 verdoppeln. Dies bedeutet, dass dann jährlich bis zu 18 Millionen Jobs fehlen werden.

Notwendig ist daher in erster Linie eine Stärkung der lokalen Wirtschaft, um Arbeitsplätze und Lebensperspektiven für Millionen von Menschen zu schaffen. Deutsche Unternehmen sind hierbei ein sehr gefragter Partner, auch wenn sie bislang zurückhaltend in afrikanischen Märkten agieren: Lediglich etwa zwei Prozent der deutschen Exporte gehen in die 54 Staaten unseres südlichen Nachbarkontinents. In Hinblick auf die eigenen Wachstumsstrategien und der Notwendigkeit der Erschließung neuer Märkte rückt Afrika jedoch zunehmend in den unternehmerischen Fokus.

Die Bundesregierung unterstützt diese Entwicklung. Mit der im Rahmen der deutschen G20-Präsidentschaft gestarteten Initiative „Compact with Africa“ (CwA) hat sie sich gemeinsam mit 19 weiteren Industriestaaten, der Weltbank, dem Internationalen Währungsfonds und der Afrikanischen Entwicklungsbank zum Ziel gesetzt, die Rahmenbedingungen für Privatinvestitionen, Investitionen in Infrastruktur und wirtschaftliche Teilhabe und Beschäftigung in Afrika zu stärken.

Die Besonderheit des CwA ist, dass er sich an dem Bedarf der sich freiwillig beteiligenden afrikanischen Staaten und der internationalen Partner orientiert. Gemeinsam werden länderspezifische Reformprogramme erarbeitet und Maßnahmen zur Förderung von Privatinvestitionen, sogenannte Investitionsvereinbarungen (Compacts), vereinbart. Afrikanische Compact Staaten entscheiden selbst, welche Reformschwerpunkte sie setzen und wie schnell sie diese implementieren wollen. Ihre Eigeninitiative und Eigenverantwortung steht somit im Mittelpunkt. Gleichzeitig streben die G20-Staaten an, mehr Investoren mit den afrikanischen Compact Partnerländern zusammenzubringen und die Bedingungen für Investitionen ihrer Unternehmen in Afrika zu verbessern. Der BDI plädiert für eine rasche und konsequente Umsetzung des CwA und setzt sich mit seinen Projekten für ein stärkeres Engagement der deutschen Wirtschaft in Afrika ein.