Andreas Görgen © Inga Kjer / photothek

Enge Zusammenarbeit mit den USA weiter vertiefen

Deutschland ist modern, innovativ, kulturell-vielfältig, so Andreas Görgen, Leiter der Abteilung Kultur und Kommunikation, Auswärtiges Amt. Die Initiative sei eine Einladung an einen transatlantischen Dialog und soll die enge wirtschaftliche, kulturelle und gesellschaftliche Zusammenarbeit mit den USA weiter vertiefen.

Welche Ziele hat das Deutschlandjahr, das von Oktober 2018 bis Oktober 2019 unter dem Motto „Wunderbar together“ in den USA stattfindet?

Einmal geht es darum, Deutschland zu präsentieren – als das, was wir heute sind: Ein modernes, innovatives, kulturell vielfältiges Land. Zum anderen geht es aber auch um die Einladung zu einem umfassenden Dialog. Wir wollen uns mit den Menschen in den USA über die für unsere Gesellschaften wichtigen Themen austauschen. Es gibt viele Herausforderungen, denen wir gemeinsam gegenüber stehen: Zunehmende wirtschaftliche Ungleichheit, Bedrohungen durch Krieg und Aufrüstung, unkontrollierte Migration, Klimawandel oder auch der gezielte Einsatz von Desinformation zum Zwecke der Destabilisierung demokratischer Systeme. Das Deutschlandjahr in den USA soll dabei nicht auf einige wenige Großstädte begrenzt sein, sondern stattdessen in die Fläche gehen. Wir wollen sowohl an der Ost- und Westküste als auch im sogenannten Herzen Amerikas einen breiten Austausch über die uns gemeinsam bewegenden Fragen anstoßen.

Warum ist jetzt der richtige Zeitpunkt für „Wunderbar together“?

In Zeiten zunehmender Renationalisierung und Irritationen im transatlantischen Verhältnis müssen wir wieder neu ergründen, was unser gemeinsames Wertegerüst und die uns seit Jahrzehnten zugrundeliegende enge Freundschaft ausmacht. Uns verbindet der Glaube an eine offene Gesellschaft und ein gemeinsames transatlantisches Wertefundament, für deren Erhalt wir uns engagieren müssen. Deshalb wollen wir gerade jetzt ein klares Zeichen für mehr gesellschaftlichen Austausch und Verständigung setzen. Die vielen positiven Reaktionen beiderseits des Atlantiks zeigen, dass das in den USA geplante Deutschlandjahr zum richtigen Zeitpunkt kommt.

Warum ist das Deutschlandjahr wichtig für die deutsche Bundesregierung?

Die Vereinigten Staaten sind unser wichtigster Partner außerhalb Europas und unverzichtbar für die Lösung vieler Probleme weltweit. Gerade mit Blick auf die jüngsten Entwicklungen in den USA suchen wir deshalb das Gespräch auf vielen Ebenen. Ein Deutschlandjahr ermöglicht uns dabei, Menschen auch jenseits der klassischen Kanäle direkt anzusprechen. Wir schauen auf eine historisch gewachsene, krisenerprobte und bislang sehr erfolgreiche transatlantische Partnerschaft zurück – und das nicht nur auf Regierungsebene. Jeder sechste Amerikaner gibt an, deutsche Wurzeln zu haben. Das sind fast 54 Millionen Menschen. Deutsche Unternehmen schaffen in den USA hunderttausende Arbeitsplätze. Wir pflegen und freuen uns über einen sehr guten kulturellen und gesellschaftlichen Austausch – sei es durch Sprachlernprogramme oder kulturelle Knotenpunkte wie die vielen Goethe-Institut in den USA, die Villa Aurora oder das in 2018 eröffnete Thomas-Mann-Haus in Los Angeles. Diese enge wirtschaftliche, kulturelle und gesellschaftliche Zusammenarbeit mit den USA wollen wir mit dem Deutschlandjahr weiter vertiefen.