Industrie fordert schnelle Digitalisierung des Gesundheitssystems

Auf dem Digital-Gipfel in Nürnberg fordert Iris Plöger, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung, die Bundesregierung auf, einen einheitlichen Rechtsrahmen für die Nutzung von Gesundheitsdaten zu schaffen. Es bleibe noch viel Potenzial für eine bessere Versorgung von Patienten ungenutzt.

„Es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung bei der Digitalisierung des Gesundheitssystems einen Gang zulegt. Hier bleiben noch immer zu viele Potenziale für eine bessere Versorgung von Patienten auf der Straße liegen.“ Das sagte Iris Plöger, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung, am Dienstag in Nürnberg auf dem Digital-Gipfel.

Dringend brauche die industrielle Gesundheitswirtschaft Zugriff auf Gesundheitsdaten, um eine bessere Behandlung für Versicherte und Patienten zu ermöglichen und um die Voraussetzung für die Anwendung von künstlicher Intelligenz im Gesundheitssystem zu schaffen. Doch fehlten bislang bundeseinheitliche Regelungen für die Nutzung von Gesundheitsdaten.

„Hier muss die Bundesregierung endlich ihrer Verantwortung nachkommen und den Flickenteppich der Regelungen in den Bundesländern zügig auflösen. Ein bundeseinheitlicher Rechtsrahmen ist überfällig“, forderte Plöger. „Ein bundesweites Trust-Center, das die Gesundheitsdaten sicher zur Verfügung stellt, ist eine gute Lösung für die Datennutzung.“

Zudem müsse die Bundesregierung die Entwicklung der digitalen Gesundheitsakte entscheidend vorantreiben. „Zukünftige Aktensysteme müssen mehr als nur eine simple Übersicht über die persönlichen Daten sein. Dafür muss die industrielle Gesundheitswirtschaft bei der Entwicklung neuer Gesundheitsakten eng einbezogen werden“, sagte Plöger.