Innovationen im Gesundheitswesen stärker fördern

Deutschland drohe zum Forschungsstandort zweiter Wahl zu werden, erklärt Iris Plöger, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung, anlässlich der aktuellen gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Forschung zu digitalen Zukunftstechnologien verliere hierzulande den Anschluss.

„Die Bundesregierung muss Innovationen im Gesundheitswesen stärker fördern. Sonst droht Deutschland zum Forschungsstandort zweiter Wahl zu werden. Aktuell verliert die deutsche Gesundheitsforschung bei digitalen Zukunftstechnologien den Anschluss. Auf Deutschland entfallen lediglich 0,5 Prozent der globalen Investitionen in Digital Health, verglichen mit 75 Prozent in den USA. Wenn die Forschungsinvestitionen durch die Bundesregierung nicht steigen, besteht die Gefahr, dass Know-how ins Ausland wandert. Dort gibt es bessere Rahmenbedingungen wie etwa steuerliche Erleichterungen für forschende Unternehmen.

Gesundheitsdaten müssen stärker zu Forschungszwecken nutzbar sein. Nur so lassen sich neue Erkenntnisse über die Gesundheit der Bevölkerung, unterschiedliche Erkrankungen und Behandlungsmethoden gewinnen. Derzeit erschwert es die Umsetzung der EU-Datenschutz-Grundverordnung, Erkenntnisse und Gesundheitsdaten auf Bundesebene zusammenzufassen. Jetzt ist die Bundesregierung gefragt, um mit den Bundesländern einheitliche Regelungen für den Datenschutz zu koordinieren. Deutschland muss internationale Standards für die technische Datennutzung verbindlich einführen, um global nicht abgehängt zu werden.“