Johnson-Besuch: Das Austrittsabkommen nochmal aufzuschnüren ist unverantwortlich

BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang kritisiert die Forderungen des britischen Premiers. Stattdessen unterstützt die deutsche Industrie die Bundesregierung und die Europäische Kommission dabei, zum ausgehandelten Vertrag zu stehen.

„Die Forderung des britischen Premierministers, das Austrittsabkommen nochmal aufzuschnüren, ist unverantwortlich. Die deutsche Industrie unterstützt die Bundesregierung und die Europäische Kommission dabei, zum ausgehandelten Vertrag zu stehen. Brüssel und London müssen die Weichen richtig stellen, um den drohenden harten Brexit abzuwenden.

Das Austrittsabkommen ist für die deutsche Wirtschaft von riesengroßer Bedeutung. Unsere Unternehmen vertrauen auf möglichst wenig Friktion im Außenhandel, stabile Verhältnisse an den Außengrenzen und Sicherheit in Arbeitnehmerfragen. Nur die Kommission ist fähig, dauerhaft sicherzustellen, dass an der irischen Grenze Binnenmarktregeln eingehalten werden. Das gelingt nur mit dem Backstop und liegt unmittelbar im Interesse der deutschen Wirtschaft.

Die Industrie hält es für falsch, dass in dieser sensiblen Phase die bestehenden Sorgen in der Wirtschaft noch vergrößert werden. Unseren Unternehmen bleibt jetzt nichts anderes übrig, als sich weiterhin auf einen harten Brexit am 31. Oktober einzustellen.“