Steuerbelastung der Kapitalgesellschaften in Deutschland auf höchstem Niveau

Die Grünen haben im Europaparlament eine Analyse zur Steuergestaltung internationaler Unternehmen vorgelegt. Diese beruhe auf einer falschen Bemessungsgrundlage und veralteten Daten, meint Monika Wünnemann, Leiterin der BDI-Abteilung Steuern und Finanzpolitik.

„Deutschland ist im EU-Vergleich ein Hochsteuerland. Die nominale Steuerbelastung von Kapitalgesellschaften in Deutschland liegt bei rund 32 Prozent, die effektive Steuerbelastung weicht davon nicht wesentlich ab. Dies liegt daran, dass es in Deutschland kaum steuerliche Sondervorteile gibt, wie zum Beispiel die steuerliche Forschungsförderung oder eine Patentbox.

Zu verfälschenden Erkenntnissen führt insbesondere, dass die Analyse bei der effektiven Steuerbelastung von Unternehmen steuerfreie Dividenden nicht berücksichtigt. Dies führt zu einer Verzerrung der effektiven Steuerbelastung. Dabei dient die Steuerfreiheit von Dividenden nach deutschem und EU-Recht der Vermeidung von Doppelbesteuerung.

Der Analysezeitraum von 2011 bis 2015 ist für Aussagen zur Steuervermeidung von multinationalen Unternehmen ungeeignet. Inzwischen verhindert das OECD-Vorhaben BEPS (Base Erosion and Profit Shifting) sogenannte aggressive Steuervermeidung.“