Zunehmendes Risiko einer weltweiten Rezession

Bezugnehmend auf den „Globalen Wachstumsausblick“ des BDI mahnt BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang: Europa habe den konjunkturellen Höhepunkt überschritten. Die Bundesregierung dürfe keine weitere Zeit verlieren. Sie sollte Investitionsanreize für Klimaschutz und Forschung setzen und eine Steuerreform in Angriff nehmen.

„Das Risiko einer weltweiten Rezession ist deutlich angestiegen. Nun reicht eine gravierende Fehlentscheidung, und Europas wirtschaftliche Entwicklung wäre besonders gefährdet. Steigende US-Leitzinsen sowie sehr flache Zinsstrukturkurven, eskalierende Handelskonflikte oder ein ungeordneter Brexit drohen eine weltweite Rezession auszulösen.

Die Bundesregierung darf keine weitere Zeit verlieren. Sie sollte Investitionsanreize für Klimaschutz und Forschung setzen und eine Steuerreform in Angriff nehmen. Deutschlands wirtschaftliche Dynamik litt bereits in den vergangenen Monaten an der globalen Abkühlung und an Sondereffekten in der Industrie.

Auch ohne zusätzliche weltwirtschaftliche Risiken wird sich die weltwirtschaftliche Expansion im laufenden Jahr auf gut 3 ¼ Prozent abschwächen. Der Welthandel wird mit 3 ½ Prozent zulegen, für die globale Industrieproduktion ist mit knapp drei Prozent Zuwachs zu rechnen, in den Industrieländern nur noch mit einem kleinen Plus.

Europa hat den konjunkturellen Höhepunkt überschritten und dürfte dieses Jahr nur mit 1 ½ Prozent zulegen, der Euroraum nur mit 1 ¼ Prozent. Positiven Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt und bei den Konsumausgaben stehen eine Abbremsung von Investitionen und Nettoexporten gegenüber.

Für die US-Wirtschaft erwarten wir ein Wachstum von 2 ¼ Prozent in diesem Jahr. Noch sind inländische Wachstumstreiber robust, sie verlieren aber an Schwung. Chinas wirtschaftliche Dynamik schwächt sich weiter ab. Ein Wachstum von 6 ¼ Prozent kann nur erreicht werden, wenn die Handelskonflikte nicht weiter eskalieren.“